Aus Japan stammt diese Form der Entspannung, die der Gesundheit dient. In Hamburg bietet sich viel Gelegenheit zum Waldbaden

Seit unsere Vorfahren von den Bäumen gekommen sind, sehnen wir uns nach dem Wald. Dass der auch gut für unsere Gesundheit ist, das spüren wir bei jedem Spaziergang. Wer hat sich noch nicht dabei erlebt, im Wald plötzlich stehen zu bleiben, tief Luft zu holen – mit einem Seufzer, wie besonders diese Luft doch sei. Doch nun „wissen“ wir auch, was daran so gut tut. Wissenschaftler haben die Heilkraft der Bäume erforscht:

Kreislauf. Sobald wir einen Forst betreten, schlägt unser Herz ruhiger, der Blutdruck sinkt, es werden weniger Stresshormone ausgestoßen.

Psyche. Schon das Grün der Blätter hat eine beruhigende Wirkung. Der Aufenthalt in der Natur – mit seiner Zweckfreiheit – regt die Kreativität an.

Immunsystem. Die Duftstoffe, die im Wald ausgestoßen werden, stärken unsere Abwehrkräfte. Man konnte schlicht nachweisen, dass die Zahl der Leukozyten nach einem Aufenthalt im Wald zugenommen hat.

Waldbaden heißt der Trend, der uns dazu erreicht hat. Das Vorbild stammt aus Japan: Shinrin Yoku steht für mehr als für Entspannung – es bezeichnet einen regenerativen, ja fast therapeutischen Aufenthalt unter Bäumen. Birke und Buche, Ahorn und Eiche, Kiefer und Tanne, Pappel und Ulme, sie machen was mit uns. Und, so paradox es sein mag, Hamburg eignet sich perfekt dafür. Es ist eine sehr grüne Großstadt mit vielen Wäldern und Parks. Da kann man leicht schon mal selbst einen Einstieg finden, etwa im Grüngürtel der Wallanlagen mit seinem vielfältigen Baumbestand. Oder man schließt sich einer Führung an.

Mit einem Waldluftbad Stress abbauen

Die Loki Schmidt Stiftung versteht sich als Stiftung für die Natur. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt seltener Pflanzenarten, sondern auch darum, eine neue Naturverbundenheit zu fördern. Im Programm der Stiftung finden sich Exkursionen zu besonderen Pflanzen, naturkundliche Wanderungen und die Einladung zur Teilnahme an einem Waldluftbad.

Schamanische Baumzeremonie im Sachsenwald

Kräuterspaziergänge, Fledermausabende, medititative Waldspaziergänge – der Naturschutzbund macht Hamburgern ein vielfältiges Angebot an Kursen, die leider etwas nüchtern dargestellt werden. Doch in der Tabelle lassen sich echte Schätze finden, etwa ein Naturerlebnis der besonderen Art mit Chrissi Breyer, die Autorin verspricht, dass man bei ihrer schamanischen Baumzeremonie Klarheit findet und Antworten auf lebensrelevante Fragen…

Tief einatmen in der grünen Lunge der Stadt

Eine der schönsten Grünanlagen Hamburgs ist der Ohlsdorfer Friedhof. Er ist mit knapp 400 Hektar Fläche der größte seiner Art – und eher ein verwunschener Park als eine Begräbnisstätte. Sigrid Wille lädt hier zum Waldbaden ein. Es sind Momente des Eintauchens, die die Teilnehmer in Stille erleben. Frei von Stress und Erwartungsdruck. Jeder für sich. Aber ein Gewinn für alle.

Nach einem solchen Erlebnis kommt man belebt und irgendwie auch verändert zurück ins Design-Hotel an der Alster. In der Bar DaCaio bereiten Giovanni und sein Team den perfekten After-Drink zum Waldbad, etwa den grün-verheißungsvollen Liquid Love. Die wesentliche Zutat: der Earl Grey Forest Gin. Später freut man sich auf die schönen THE GEORGE-Kissen, auf die man früh das überraschend müde Haupt bettet…

Fotos: DoubleVision/Mediaserver Hamburg, Susanne Baade

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