Klaus Grewe spricht über Olympia in London und Großprojekte

Olympia eine Brücke. In Hamburg wollte man so nicht über die Elbe

Projekt-Manager Klaus Grewe hat sein Bestes gegeben und stellt sich im THE GEORGE die Frage: Was lief schief?

Touristik Lounge: Aus Niederlagen lernen

Hamburg hat gegen Olympia gestimmt: Und im THE GEORGE werden die Folgen diskutiert

Er fühlt sich nicht wie ein Verlierer. Und doch muss Klaus Grewe zu Beginn des Vortrages über seine Arbeit als Projekt-Manager der Hamburger Olympia-Bewerbung vor allem eins sagen: „Seit dem Abstimmungssonntag bin ich arbeitslos.“ Nun muss man kein Mitleid haben mit dem stattlichen Kerl. Grewe ist ein erfahrener Projektleiter, er hat den Hauptbahnhof in Berlin mitgebaut, und er gehörte zum Team, das die Olympischen Spiele in London realisiert hat. Wer an solchen Großprojekten arbeitet, der muss ein dickes Fell haben, denn es gibt immer wieder Probleme – geomorphologische und planerische, buchhalterische und gesellschafltiche. Spätetens dann, wenn das Volk sagt: Olympia, nein Danke!

Im Vortrag weist Grewe vor allem die Parallelen zu London auf. Auch da habe es die Idee gegeben, nachhaltige Spiele zu veranstalten: Viele der großen Sportanlagen wurden wieder abgebaut, sogar einige der Brücken waren nur „geliehen“. Viele der Grünanlagen wurden zu Parks und die Wohnanlagen zu einem neuen Stadtteil. Auch für Hamburg hätte das Großevent vor allem stadtplanerische und PR-Effekte gehabt. Doch so weit ist es dann gar nicht gekommen. Und das ist das Thema des heutigen Experten-Treffens im Private Diner des Design-Hotels an der Alster. Woran liegt es, dass die Ablehnung so einhellig ausfiel?

 

Nachher ist man meistens schlauer. Und doch mutmaßen die Anwesenden über die Motive. Einige zweifeln an der Zukunftsfähigkeit der Deutschen, der Hamburger im besonderen. Dann werden die finanziellen Unwägbarkeiten des Großprojekts diskutiert, das „Risk-Management“. Und schließlich sind auch sehr nachdenkliche Töne zu hören: dass es momentan wichtigere gesellschaftliche Herausforderungen gebe als so eine Großveranstaltung. Dass Hamburg mit Hafencity und Elbphilharmonie auch nicht gerade Planungskompetenz zeige. Und dass der Profi-Sport mit Dopingskandalen und Korruptionsvorwürfen gegen einzelne Funktionäre auch nicht wirklich Werbung gemacht habe für die eigene Sache.  

Hamburg, so hat sich gezeigt, ist eine Stadt mit einer begeisterungsfähigen, aber auch kritischen Bürgerschaft. Und das Learning für die Durchführung solcher Veranstaltungen kann nur lauten: größtmögliche Tranzparenz. Ein solider Finanzplan. Bürgernähe. Und dazu eine Kampagne, die die Herzen der Menschen erreicht. Wohin ihn sein nächster Job bringt, wird Klaus Grewe im anschließenden Get-together gefragt. Er wiegt den Kopf. Noch wolle er nichts sagen. Aber es wird ein Großprojekt. Wir danken ihm jedenfalls, dass er über Olympia in Hamburg so ehrlich mit uns gesprochen hat. Ein Teilnehmer sagt sogar, vielleicht hätte es die Spiele an der Elbe doch gegeben, wenn von Anfang eine solche Kommunikationskultur gepflegt worden wäre...

 

Touristik Lounge Hamburg. Hamburg Tourismus, das Tourismus-Magazin fvw, der Kreuzfahrt-Experte Uwe Bahn und THE GEORGE, das Design Hotel an der Alster, laden führende Reise-Experten in die Hansestadt. Nach kurzem Vortrag wird ein aktuelles Thema diskutiert – lebhaft, mitunter kontrovers, respektvoll und gern mit einem guten Glas Wein. Sie sind auch in der Tourismus-Branche aktiv? Dann freuen wir uns auf Ihre Teilnahme, Sie erhalten die Einladung zur nächsten Touristik Lounge Hamburg nachdem Sie eine E-Mail geschickt haben an: sales@thegeorge-hotel.de

Touristik Lounge im The George

Klaus Grewe spricht über die Herausforderungen von Großprojekten anhand von Olympia 2012 in London.  

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