Bretter, die die Stadt bedeuten: SUP-Boards warten auf Gäste

Ein ziemlich anstrengender Sport (gut für Bauch, Beine, Po) und doch viel leichter als manche denken... Wer Hamburg von der Waterkant her kennen lernen will, paddelt im Stehen über die Alster: die SUP-Legion in Winterhude

„Ihr müsst euren Lesern aber erklären, dass wir anders sind“, sagt Chris jetzt. Er saß bis gerade noch „mit Geschäftspartnern“ beim Mittagessen in einem Restaurant und ist dann schnell herüber gekommen, um uns zu begrüßen. Mit Geschäftspartnern? Chris trägt Flipflops, kurze Hosen und ein ausgewaschenes blaues T-Shirt. „Ja, wir bieten hier nicht nur Stand-Up-Paddling an. Man kann auch die Küche, den Garten und den Anleger für Koch-Events mieten. Ich liebe gutes Essen.“

Und so sind wir schon mitten drin im Anderssein, von dem Chris Nowak gleich zu Beginn unseres Treffens sprach. Bei SUP-Legion miete man nicht einfach ein Board und paddelt dann ein, zwei Stunden über die Alster und ihre Kanäle. „Wir sind eher eine Kommune“, sagt Chris, „die Stand-Up-Hippies.“ Jetzt lacht der End-Vierziger, der im wahren Berufsleben eine Kommunikations-Agentur hat, und man muss unweigerlich mitlachen über den wundervollen Humor, den er hat. Ein Macher, der sich selbst nicht so ernst nimmt, der aber etwas gutes macht.

Ein kleiner Garten im Hamburger Stadtteil Winterhude. Vom THE GEORGE-Hotel macht man sich am besten mit einem der Leihräder auf den Weg. Der führt über die neue Fahrradstraße am West-Ufer der Außenalster, vorbei am Amerikanischen Konsulat, den dicken Villen in Alt-Pöseldorf, bis zur Mühlenkamp-Brücke. Rad am Geländer anschließen. Und dann geht es durch eine Gartenpforte und über einen schmalen Pfad zum Anleger von Stand-Up-Legion. Viel Grün, Bäume, Büsche, Blumen. Tisch und Stühle. Ein Holzsteg. Viele hochwertige Boards liegen davor.

Wer braucht, erhält eine kurze Einweisung. Wer unsicher ist, kann auch einen Anfänger-Kurs buchen. Im Vordergrund steht der Spaß an einem neuen Sport, man kann auf dem Bord die Stadt erkunden, Abenteuer erleben oder sich in Wettbewerben messen. Je nachdem. „Wir sind eine Gemeinschaft von Leuten, die Spaß haben am Draußen-Sein. Ich muss auch keine Ausweis-Nummer aufschreiben, keine Kaution nehmen. Du kommst her, kriegst ein Board, ziehst los, kommst zurück, trinkst noch ein Bier mit uns. Kommst irgendwann wieder. Wem das zu hippie-mäßig ist, geht nach gegenüber.“ Er zeigt mit der Schulter auf die andere Kanal-Seite. Da warten die Alster-Surfer auf Gäste. Mitarbeiter und Bretter im Firmen-Look. Alles wirkt sehr organisiert. Die Kosten für eine Stand-Up-Paddling-Stunde sind ungefähr gleich.

Wir haben uns wohl gefühlt in der Stand-Up-Paddling-Kommune. Für uns THE GEORGE:BLOGGER ist der kleine Garten mit Anleger eine der Perlen, die es in dieser Stadt zu entdecken gilt. Zudem eine Sommerperle. Nur was den Abend angeht, lieber Chris, da haben wir andere Pläne. Wir werden ihn in der Campari-Lounge des Hotels THE GEORGE verbringen. Danke für den schönen Nachmittag.

SUP Legion

Chris Nowak

Körnerstr. 1, 22301 Hamburg

Tel. 040-76469686

http://sup-legion.com

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