SHINRIN YOKU IN HAMBURG. THE GEORGE TAUCHT EIN IN DIE HERBSTLICHEN WÄLDER DER STADT

Waldbaden ist mehr als ein Trend. Es ist eine Wohltat. In und rund um Hamburg kann man es erleben

Anfangs kostet es ein wenig Überwindung. Wir sehen uns um. Kann uns jemand beobachten? Dann gibt man sich einen Ruck und schließt die Arme – um den Baum. Wie fühlt sich das an? Erst kühl. Dann reflektieren Rinde und Holz die eigene Wärme. Und man spürt eine fast überraschende Lebendigkeit. Nach einigen Augenblicken ist sie dann ganz verschwunden, die anfängliche Scheu, die Zurückhaltung. Man hat einen neuen Freund gefunden.

Waldbaden ist ein Begriff, der ein wenig in die Irre führt. Denn es geht nicht ums „Baden“, um Baumumarmungen übrigens auch nicht. Es geht um den bloßen Aufenthalt im Wald. Das „absichtslose Schlendern“, so haben japanische Wissenschaftler herausgefunden, macht was mit uns. Wald tut gut. Wer nach einer Operation ins Grüne schaut statt auf eine Häuserfront, wird schneller gesund, braucht weniger Schmerzmittel. Viel im Wald zu sein, wirkt sich positiv aus auf Herz und Kreislauf, Blutdruck und Immunsystem. Woran das liegt, ist noch nicht gänzlich erforscht. Als wichtige Faktoren gelten die sauerstoffreiche Luft, die 90 Prozent weniger Schadstoffe enthält als Stadtluft. Und an den von Bäumen verströmten ätherischen Ölen, den Terpenen. Auch deshalb geht es beim Waldbaden nicht darum, schnell zu sein oder möglichst große Distanzen zu überwinden. Der bekannteste Shinrin Yoku-Wanderweg in Japan ist nur 3,5 Kilometer lang. Man soll sich Zeit lassen. Und gern auch mal den ein oder anderen Baum umarmen. Es sind unsere Freunde.

 „Du kannst den Wald verlassen. Aber der Wald verlässt dich nie“, schreibt der Ethno-Botaniker Wolf-Dieter Storl in seinem Bestseller „Wir sind Geschöpfe des Waldes“. Darin bereitet er unsere Herkunft auf, dass wir einst Waldmenschen waren, diesen Teil unserer Zivilisation aber nahezu vergessen haben. Zwischenzeitlich wurde der Wald zum dunklen, ja bösen Ort, in dem sich nur naive Rotkäpchen verlaufen und prompt vom bösen Wolf gefressen werden. Shinrin Yoku und die Erkenntnisse rund um die Heilkraft der Bäume legen aber nahe, dass man sich öfter im Wald aufhalten sollte. Es stillt auch das tiefe Bedürfnis des Menschen, sich zu verbinden, sich nicht als getrennt von der Welt wahrzunehmen. Nicht umsonst spricht man in den neueren Forschungen auch von „Waldgemeinschaften“ – Bäume unterstützen einander und sind gar nicht so allein, wie man vermutet. 

In und rund um Hamburg gibt es viele besondere Orte, die sich zum Waldbaden eignen. In diesem Beitrag haben wir bereits über einige berichtet. Allen, die lieber allein durch die Parks und Wälder der Stadt schlendern, empfehlen wir hier zwei Übungen, die uns von einer zertifizierten Waldbademeisterin zur Verfügung gestellt wurden – und sich leicht bei einem Spaziergang rund um die Alster ausführen lassen.

 

Wakanada – die Indianische Atmung

Mit dieser Übung verbinden wir Himmel und Erde, öffnen unsere Lungen, weiten den Blick und dehnen die seitlichen Faszien.

  • Die Hände werden vor dem Herz zum Dreieck gefaltet, Fingerspitzen tippen leicht zusammen und weisen nach oben. Tief einatmen.
  • Bei der Ausatmung bewegen wir die Hände zum Himmel, die Fingerspitzen wollen die Wolken berühren, der Blick geht offen hinauf.
  • Einatmen. Die Hände kehren zurück vor die Brust.
  • Mit der nächsten Ausatmung bleiben die Fingerspitzen weiterhin zusammen, drehen jedoch nach unten, wir bewegen die Hände zum Becken, die Fingerspitzen zeigen nun zur Erde.
  • Einatmen. Die Hände kehren zurück vor die Brust.  
  • Drei mal wiederholen.

 

Einem Baum begegnen

Jede Baumart macht was mit einem – wer unter einer Erle sitzt und den Gedanken nachhängt, empfindet anders als würde man dasselbe unter einer Linde tun. Storl beschreibt sehr eindrücklich, wie der Aufenthalt und das Meditieren unter Bäumen unsere Emotionen und Visionen beeinflusst. Doch auch auf der haptischen Ebene ist jeder Baum ein Individuum: die glatte Rinde der Buche fühlt sich kühl an, weil die Kapilaren zum Wassertransport dicht unter der Rinde liegen. Die Rinde der Kiefer hingegen ist eher trocken und spröde. Und in der Rinde einer Eiche finden viele Tiere ein zu Hause. Für diese Übung suchen wir uns einen Baum. Wir entscheiden, ob wir uns im Stehen gegen den Stamm lehnen, im Sitzen unseren Rücken an ihn pressen oder ihn umarmen. 

  • Nach einem Moment atmen wir tief ein, nehmen die Umgebung wahr und schließen auch mal die Augen. 
  • Etwas verweilen und spüren: Kommen Bilder auf? Wie fühle ich mich?
  • Nach ein paar Minuten langsam bewegen, sich bedanken und einfach noch ein wenig schlendern. 

 

Nach einer überraschenden Zeit im Wald, lässt es sich zurück im THE GEORGE wunderbar in der Sauna entspannen. vielleicht mit einem Kiefernausguss?

Waldbaden in Hamburg

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Fotos: Susanne Baade, Julia Schwendner/- Geheimtipp/Marketing Server Hamburg

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