Wir sind ja eigentlich nicht so Herzchen, nicht so rosa. Wir sind ja eher dark and mysterious. Selbst am Valentinstag. Doch in diesem Jahr, da packt es uns. Da spüren wir eine große Sehnsucht nach Nähe. Das Herz pocht. Der Druck in der Brust ist kaum noch auszuhalten. Und wir sind kurz davor, auf die Straße zu rennen – und einfach irgendend jemanden in die Arme zu nehmen.
Denn der Lockdown will gar nicht aufhören. Niemand weiß, wohin mit der eigenen Enttäuschung, mit all der Wut und Hilflosigkeit. Man kommt zurück vom x-ten Spaziergang, kennt inzwischen jeden Winkel der eigenen Wohnung. Am Anfang hat man sich gefreut über das Home Office, kürzlich aber klammheimlich die digitale Signatur gesetzt unter die Online-Petition: „Wir wollen zurück ins Büro!“ Im nächsten Jahr fällt der 14. Februar auf einen Montag. In diesem Beitrag wollen wir zeigen, wie in anderen Ländern der Tag der Liebe gefeiert wird. Und dann füllen wir Dienstreiseanträge aus…
Dass der Valentinstag in Italien seinen Ursprung hat, das haben wir in diesem Blog-Beitrag bereits ausgeführt (und beschrieben, wie das Datum über die Jahrhunderte kommerzialisiert worden ist). Rom eignet sich aber nicht deshalb als Ziel unserer Dienstreise, weil hier der Heilige Valentin hingerichtet worden ist für seine Freveltaten im Sinne der Liebe. Sondern weil hier die Turtelnden für einander ganz selbstverständlich Schlösser an Brückengeländer hängen – und sie da auch bleiben dürfen. Bis in alle Ewigkeit.
Brit-Style am Valentines Day wäre es, der Geliebten oder dem Geliebten ein Kärtchen zuzustecken – mit dem Schwur ewiger Treue. Oder was schreibt man sonst so? Einst haben sich Poeten mit diesen Gedichtchen ein schönes Zubrot verdient. Wir freuen uns aber schon darauf, das selbst geschriebene Kärtchen in London zu überreichen. Dass das Reisen in Brexit-Zeiten etwas erschwert sein wird, macht es auch aufregender. Und heißt es nicht, man soll mehr Abenteuer bringen ins (Liebes-) Leben?
In Japan, so befürchtet man, gibt es sicherlich die schrägsten Riten zum Valentinstag. Und es würde nicht überraschen, könnte man in Tokio in einem Café eingefärbte Hamster streicheln oder in einem winzigen pinkfarbenen Hotel übernachten, in dem alles Herzchenform hat, auch der Klo-Deckel. Doch tatsächlich schenken am 14. die Japanerinnen ihren Männern eine edle, dunkle Schokolode. Nicht nur Freunden oder Ehemännern, sondern allen wichtigen Männern in ihrem Leben – Vater, Onkel, Chef… Im Gegenzug schenken die Männer einen Monat später weiße Schokolade. Grund genug also für zwei Dienstreisenanträge!
Alle, die sich für kein Abenteuer dieser Art erwärmen können, hätten wir gern für den 14. in unsere Bar Da Caio eingeladen. Ein Glas Champagner passt perfekt zu diesem Anlass. Und wir verfügen über eine sehr gute Auswahl. Aber so ist das Leben momentan nicht. So bleibt uns nur die Sehnsucht – und ein schöner Drink. Wie wäre es mit einem perfekt gemachten Manhattan? Oder mit der Kreation unseres Bar Managers Giovanni Massimo? Sein üppiger Cocktail heißt: Liquid Love.
Fotos: DoubleVision/Mediserver Hamburg, Susanne Baade, Pixabay (3)